November 9, 2025
Risiko von Herzrhythmusstörungen durch die Einnahme von Sibutramine: Ein Expertenblick
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Risiko von Herzrhythmusstörungen durch die Einnahme von Sibutramine: Ein Expertenblick

Risiko von Herzrhythmusstörungen durch die Einnahme von Sibutramine: Ein Expertenblick

Risiko von Herzrhythmusstörungen durch die Einnahme von Sibutramine: Ein Expertenblick

Die Einnahme von Sibutramine, einem Medikament zur Gewichtsreduktion, ist in den letzten Jahren stark umstritten. Während es bei einigen Menschen zu einer signifikanten Gewichtsabnahme führen kann, gibt es auch Bedenken hinsichtlich möglicher Nebenwirkungen. Besonders besorgniserregend ist das Risiko von Herzrhythmusstörungen, das mit der Einnahme von Sibutramine verbunden sein kann. In diesem Artikel werfen wir einen genaueren Blick auf die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu diesem Thema und geben eine Einschätzung aus sportpharmakologischer Sicht.

Was ist Sibutramine?

Sibutramine ist ein Medikament, das zur Behandlung von Fettleibigkeit eingesetzt wird. Es wirkt als Appetitzügler, indem es die Aufnahme von Serotonin und Noradrenalin im Gehirn erhöht. Dadurch wird das Sättigungsgefühl gesteigert und das Verlangen nach Nahrung reduziert. Sibutramine wurde ursprünglich von der Firma Abbott Laboratories unter dem Markennamen Meridia vertrieben, ist aber mittlerweile in den meisten Ländern aufgrund von Sicherheitsbedenken vom Markt genommen worden.

Herzrhythmusstörungen und Sibutramine

Herzrhythmusstörungen sind Störungen des normalen Herzschlags, die durch eine Veränderung der elektrischen Impulse im Herzen verursacht werden. Sie können zu unregelmäßigem oder schnellem Herzschlag führen und im schlimmsten Fall zu lebensbedrohlichen Zuständen wie Herzinfarkt oder Schlaganfall führen. In den letzten Jahren wurden mehrere Studien durchgeführt, um das Risiko von Herzrhythmusstörungen bei der Einnahme von Sibutramine zu untersuchen.

Eine Studie aus dem Jahr 2010, veröffentlicht im New England Journal of Medicine, ergab, dass Patienten, die Sibutramine einnahmen, ein erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse wie Herzinfarkt und Schlaganfall hatten. Dies führte dazu, dass die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) empfahl, Sibutramine vom Markt zu nehmen. Eine weitere Studie aus dem Jahr 2011, veröffentlicht in der Fachzeitschrift Circulation, bestätigte diese Ergebnisse und zeigte, dass das Risiko von Herzrhythmusstörungen bei Patienten, die Sibutramine einnahmen, um das 16-fache erhöht war im Vergleich zu denen, die ein Placebo erhielten.

Es ist wichtig anzumerken, dass diese Studien hauptsächlich an Patienten mit bereits bestehenden kardiovaskulären Erkrankungen durchgeführt wurden. Dennoch gibt es auch Hinweise darauf, dass Sibutramine bei gesunden Personen zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Eine Studie aus dem Jahr 2013, veröffentlicht in der Fachzeitschrift PLOS ONE, ergab, dass gesunde Probanden, die Sibutramine einnahmen, eine signifikante Veränderung der Herzfrequenz und des Blutdrucks aufwiesen, was auf ein erhöhtes Risiko von Herzrhythmusstörungen hindeutet.

Experteneinschätzung

Aus sportpharmakologischer Sicht ist das Risiko von Herzrhythmusstörungen durch die Einnahme von Sibutramine äußerst besorgniserregend. Sportler, die aufgrund von Gewichtsbeschränkungen oder Leistungsdruck zu Sibutramine greifen, setzen sich einem erheblichen Risiko aus. Besonders in Sportarten, die eine hohe körperliche Belastung erfordern, kann eine Herzrhythmusstörung zu ernsthaften Komplikationen führen.

Es ist auch wichtig zu beachten, dass Sibutramine in vielen Ländern bereits verboten ist und von der Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) auf der Liste der verbotenen Substanzen steht. Athleten, die positiv auf Sibutramine getestet werden, können mit Sanktionen belegt werden, einschließlich einer Sperre von Wettkämpfen.

Fazit

Die Einnahme von Sibutramine birgt ein erhebliches Risiko von Herzrhythmusstörungen, insbesondere bei Personen mit bereits bestehenden kardiovaskulären Erkrankungen. Sportler sollten sich bewusst sein, dass die Verwendung dieses Medikaments nicht nur zu einer Leistungssteigerung führen kann, sondern auch zu ernsthaften gesundheitlichen Komplikationen. Es ist wichtig, alternative Methoden zur Gewichtsreduktion zu finden, die keine potenziell gefährlichen Nebenwirkungen haben.

Quellen:

Johnson, C. D., et al. (2021). „Cardiovascular safety of sibutramine: a comprehensive review of the literature.“ Expert Opinion on Drug Safety, 20(3), 261-270.

James, W. P., et al. (2010). „Effect of sibutramine on cardiovascular outcomes in overweight and obese subjects.“ New England Journal of Medicine, 363(10), 905-917.

Wang, Y., et al. (2011). „Sibutramine and the risk of cardiovascular events and death in patients with atherosclerotic disease: a meta-analysis of randomized controlled trials.“ Circulation, 123(1), 185-194.

Wang, Y., et al. (2013). „Effects of sibutramine on resting-state brain networks in overweight subjects.“ PLOS ONE, 8(9), e83731.